Sommercasino, Basel (CH)
Endlich! Das lange Warten hat endlich sein Ende gefunden! Nach langer Durststrecke ist endlich wieder was los in Basel und es lohnt sich wieder, die aberhundert Kilometer Richtung Frankreich unter die Räder zu nehmen. Kurz: das Sommercasino feiert Wiedereröffnung und hat sich dabei nicht lumpen lassen, drei der Grössen des Deutschpunks einzuladen, die da wären: „Bitume“, „ZSK“ und „Terrorgruppe“.
Ich war gespannt, was ich so alles verändert vorfinden würde und wurde nicht entäuscht.
Auffällig zu Anfang natürlich die nach aussen verlegte Kasse, welche so mehr Platz im Eingangsbereich lässt. Schon draussen liess der Duft (Gestank) nach neuem Plastik und frisch gestrichenem meine Neugier wachsen.
Drinnen erwartete mich eine in schlicht elegant rot-schwarz gehaltene Halle mit dem Schmuckstück der Renovierung: dem neuen Holzboden vor der Bühne.
Doch nun genug des Gelabers über Inneneinrichtung, wir sind hier schliesslich bei „pitfire“ und nicht bei „Schöner Wohnen“.
Etwa um halb neun war erste Regung von der Bühne zu vernehmen, die Jungs von „Bitume“ bliesen zum Angriff! Und so ging es auch gleich los, schnell, hart und deutsch. Die Band aus dem hohen Norden ist international noch ein ziemlich unbeschriebenes Blatt, was ich auch daran erkannte, dass man auf KaZaA nichts von ihnen findet.
Ich konnte mir nicht helfen, doch bei längerem hinhören erinnerte mich „Bitume“ irgendwie an die Toten Hosen, was aber hier nicht als Beleidigung aufgefasst werden darf. Denn mal ehrlich: ein paar Songs der Bravo-Punks aus Düsseldorf findet auch ihr gut;-) Und genau so gings mir und ich hatte zum ersten Mal an diesem Abend richtig Spass. Richtig Spass schienen auch die Jungs auf der Bühne zu haben, doch trotz allem rumgerenne und rumgehüpfe liess die Qualität nicht zu wünschen übrig, diese Band wird noch viel von sich hören lassen…
Nach einer halben Stunde wars leider schon wieder vorbei mit der schönen Musik und es ging ums Anstehen für ein wohlverdientes Killkenny.
Die nächste Band liess nicht lange auf sich warten: ZSK aus Berlin (aus Berlin;-) kaperten die Bühne.
Die Band verpasste ich willentlich als sie ihr Gastspiel im Dynamo hatten (warum? Lest das Review dieses Konzerts) und so freute ich mich natürlich doppelt auf ihren Auftritt hier in Basel.
„Unser erstes Lied geht so:“ und dann wurde eine Stunde gerockt, was das Zeug hielt. Leider bekam ich von dem Konzert nicht soviel mit wie ich eigentlich wollte, da vor mir ein Punk zusammenbrach und bis ich ihn draussen hatte und wieder drin war verging eine Weile.
Die Menge war jedenfalls am kochen und machte Lust auf mehr. Neben den vielen politischen Statements war auch eine Menge Spass von der Bühne zu sehen und zu hören.
Mit „Riot Radio“ verabschiedeten sich ZSK und räumten die Bühne für die letzten im Bunde.
Von der „Terrorgruppe“ war ich mir schon einiges an Lachern gewohnt und so wurden wir nach etwa zwanzig Minuten Pause von „Commander Star-fuck“ (ein intergalaktisches irgendwas, was aussah wie ein Snare-drum mit Flügeln auf einem Speaker) begrüsst und zum ersten Mal gehörig verarscht;-). Doch dann gings los…
Viel lustiges und viel politisches kam von der Bühne und dem Publikum schiens zu gefallen. Brav legte man sich auch mal hin, wenns von der Bühne gefordert wurde, es machte ja Spass.
Nach etwa einer Stunde kam „Commander Star-fuck“ wieder auf die Stage und stellte die altbekannte „Terrorgruppe“-Frage:“Seit ihr alle gut drauf?“. An der Reaktion erkannte man, das der Grossteil der Menge nicht zum ersten Mal an einem „Terrorgruppe“- Konzert gewesen ist. Jedenfalls schallte dem Etwas auf der Bühne ein geschlossenes „Fick dich, du Arschloch!!“ entgegen, welches jedoch dann zu einem „Fick dich, du intergalaktisches Arschloch!!“ korrigiert wurde. Danach gings weiter.
Es bringt nichts, hier die tollsten Hits aufzuschreiben, die zum Besten gegeben wurden, denn es wurden einfach alle gespielt, und mit allen geilen Songs meine ich wirklich alle geilen Songs. Nach knapp anderthalb Stunden kam der Zugabe- Teil, in dem noch der letzte Rest der Energie aus den Jungs und Mädels des Basler Sommercasinos herausgesogen wurde.
Nach zwei (!) Stunden war dann auch auf der Bühne der Ofen aus und man wurde mit schrecklicher Musik aus der Halle gejagt.
Fazit:
Ein Abend lang gute Deutsche Wertarbeit;-)
Was soll man sagen? Es war einfach wiedermal eine perfekte Punkrock-show, geile Bands, geile Stimmung, nicht zu eng, nicht zu lasch, nicht zu brutal, Sommercasino eben (ich bin übrigens kein Basler).
Was dem Soca jetzt noch fehlt, sind ein paar geile Konzerte mit viel Schweiss, Blut und Bier um den üblen Gestank nach neuem zu vertreiben, aber da habe ich keine Bedenken!
Well, ‘till next time.
By
Jim
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