EMILIE ZOÉ - THE VERY START

1.2.2019

Label: Hummus / Membran

Zweites Album der westschweizerischen (Lausanne / Neuchâtel) Singer/Songwriterin (wohl irgendwie ein falscher Ausdruck), das erneut aus minimalistischen Songs so wahnsinnig viel mehr zu bieten hat. Rauen Pop und schockierend traurige Stücke, nur Sekunden auseinander.

Dieser Indie Pop (darf man das so nennen?) wurde von Zoé mit der Hilfe eines Schlagzeugers und eines Produzenten eingespielt, so dass sie sich nie verstecken kann. Nie kann sich ihre wunderbar ungeschliffene und zerbrechliche Stimme (Aimee Mann versus Björk?) hinter einem Soundbrei verstecken, nie können sich die brillanten kleinen Miniaturen von Songs hinter etwas Schönem verstecken. Ob mit akustischer Gitarre («Dead Birds Fly»), kaputtem Piano («Loner») oder krummem Indie Rock («Tiger Song») – man muss schluchzen ob der vertonten Trauer, Angst und Traurigkeit. So zerbrechlich diese Gefühle sein müssen, so fantastisch sind die melodischen Ideen, die Atmosphäre und der raue Charme dieser hochdynamischen Songs. Immer knorrt ein wenig Noise irgendwo («The Barren Land»), immer brechen die schönen Melodien irgendwo. Fantastisch! Auch wenn das ein beabsichtigter Effekt sein mag, man bekommt den Eindruck, ungefilterte Emotionen direkt ins Herz zu bekommen. Und das schmerzt, auf die beste Art und Weise.

Zarte und doch irgendwie unheimlich kaputte Traurigkeit in richtig fantastischen Songs, genau richtig aufgenommen. Toll!

9/10

Die weissen und transparenten Platten sind schon weg, die schwarzen Ausgaben sind noch erhältlich (400 Stück), CDs gibt es bald wieder und die Streams sind noch warm.

Veröffentlichung: 9. November 2018

https://emiliezoe.com/
https://hummusrecords.bandcamp.com/album/the-very-start


By reto

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